Bei der Planung eines privaten Schwimmbades sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Hier das zehn-Punkte-Programm des Bundesverbandes Schwimmbad & Wellness e.V. (bsw) zur stressfreien Realisierung eines privaten Pools.
1. Schwimmbadbau ist nichts für Hobbybastler.
Der Bau eines Schwimmbades erfordert Fachkenntnisse. Schwimmbadbaufachbetriebe bieten nicht nur jede Individuallösung, sondern stehen in allen Fachfragen von der Planung bis zur Umsetzung kompetent zur Seite. Der Einsatz unterschiedlicher Materialien, die stets dem Wasser und gegebenenfalls der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, stellen besondere Bedingungen her, die nur der Fachmann kennt und dementsprechend bei der Umsetzung berücksichtigen kann. Übrigens: Die bsw-Fachbetriebe bieten den Pool und alle damit verbundenen Arbeiten aus einer Hand an. Das bringt dem Bauherrn insbesondere einen großen Zeitvorteil. Denn: Wer selbst alle benötigten Handwerker wie beispielsweise Elektriker, Fliesenleger und Gartengestalter koordinieren will, muss immer erreichbar und fast stets vor Ort sein.
2. Zuerst muß das Budget festgelegt werden
Wichtig ist ein Budget festzulegen, das ein Bauherr für seinen privaten Pool investieren will. Konkret: Man sollte bestimmen, wie viel Geld man für den Pool ausgeben will und sollte zusätzlich eine Reserve für das berühmte „Unvorhergesehene“ einplanen. Anhand des vorgebenen Budgets kann der Schwimmbadbau-Fachbetrieb Vorschläge aus der Vielzahl der denkbaren Beckenkonstruktionen und Zubehörkomponenten unterbreiten. Auf Wunsch bieten die bsw-Fachbetriebe den Erwerb eines Pools inklusive der Handwerkerleistungen auch über das Instrument Finanzkauf an. Ob dies mit oder ohne einer einmaligen Sonderzahlung realisiert wird, entscheidet der Kunde.
3. Ein Schwimmbad in absoluter Schattenlage schränkt die Badefreuden ein.
Für ein Außenschwimmbad ist Sonne die preiswerteste Energiequelle zur Erwärmung des Beckens. Insbesondere die Nachmittagssonne lässt die Schwimmrunden besonders angenehm gestalten. In einer ständigen Schattenlage wird selbst bei beheiztem Pool das Verlassen des Beckens eher zum coolen Abenteuer.
4. Kein Schwimmbad direkt unter Bäumen platzieren
Das Beckenwasser aber auch Filter und Skimmer werden unnötig oft beispielsweise durch Blätter, Nadeln und Blüten verschmutzt, wenn der Pool direkt unter oder neben Bäumen platziert wird.
Ein idealer Platz für den Pool ist dagegen ein geschützter Bereich, der neugierige Blicke nicht zulässt. Auch auf Grundwasser ist zu achten, in solchen Fällen kann allerdings mit einer Drainage Abhilfe geleistet werden.
5. Den Pool nicht im direkten Windzug einplanen
Wind kühlt das Beckenwasser schneller aus und treibt das Blattwerk oftmals ins Beckeninnere. Auch zum Schwimmen selbst ist eine zugige Ecke nicht angenehm. Abhilfe schaffen können Mauern, immergrüne Hecken oder natürlich eine Überdachung, die auf Wunsch jederzeit weit aufgefahren werden kann (manuell oder automatisch). Diese lässt die Freibadsaison sogar noch um einige Wochen weit in den Herbst hinein verlängern.
6. Optimale Wasseraufbereitung ist wichtig
Eine auf die Beckengröße abgestimmte Wasseraufbereitungsanlage ist unverzichtbar. Hier gibt es bewährte technische Angebote, die das Wasser zusammen mit Wasserpflegemitteln reinigen, Verunreinigungen eliminieren und vor Keimbildung schützen. Mit einem häufigen Wasserwechsel ist es nicht getan, zumal die Kosten ins Unermessliche steigen würden. Mit einer gezielten Wasserhygiene manuell oder mittels einer Aufbereitungsanlage, die beispielsweise mit Chlor arbeitet, kann man sich an stets sauberem, kristallklaren Wasser erfreuen.
Sichtbare Verunreinigungen werden mit der Filteranlage durch Filtern und Umwälzen des Wasser entfernt. Des weiteren können bei der Beckenreinigung sogenannte „Bodenstaubsauger“ behilflich sein. Der Schwimmbadfachmann berät ebenfalls in all diesen Fragen.
7. Nicht an einer Abdeckung sparen
Wasser verdunstet nun einmal und kühlt insbesondere in der Nacht ab. Hier kann eine Abdeckung beispielsweise als Folienanlage (hand- oder automatisch betrieben ) oder ein besonders eleganter Unterflurrolladen energiesparend helfen. Darüber hinaus schützt eine Abdeckung ganzjährig auch vor groben Verschmutzungen. Aber daran denken: Nicht alle Abdeckungen sind begehungssicher.
Mit speziellen Solarabdeckungen ist es möglich, die Sonnenenergie noch stärker zur Beckenerwärmung auszunutzen. Das hilft noch effektiver Energie zu sparen.
8. Treppen und Leitern sinnvoll planen
Ins Becken hinein kommt man schnell, aber schließlich will man auch sicher und bequem wieder heraus. Ob römische Treppe oder funktioneller Edelstahleinstieg, das bleibt dem persönlichen Anspruch und natürlich der möglichen Beckengröße überlassen. Aufwendige Treppengestaltungen können ein Schwimmbad zusätzlich zieren. Ausgestattet mit „Antirutsch“-Treppenstufen und zusätzlichen Handläufen ist auf jeden Fall der angenehme Weg ins und aus dem Wasser gewährleistet. Zudem lassen sich in viele Treppenkonstruktionen Gegenstromanlagen, Massagedüsen, oder Scheinwerfer integrieren. Damit wird der Zugangsbereich des Pools zu einem besonderen Wohlfühlplatz. Oft leistet neben der großen Einstiegstreppe eine zusätzliche Edelstahlleiter am Ende des Beckens wertvolle Dienste.
9. Die Größe und Ausstattung des Schwimmbeckens individuell festlegen
Die Standardgröße eines Pool liegt bei 8 x 4 Meter bei einer Wassertiefe von ca. 1,35 bis 1,60m. Hintergrund: Hier können bequem zwei Personen nebeneinander ihre Bahnen schwimmen. Die Größe eines Pools ist aber individuell festlegbar. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt, wenn der Garten den Platz hergibt. Sicherlich können gerade in Reihenhausgärten oftmals nur kleine Lösungen einen Standort finden. Bei Beckenlängen bis zu 8m empfiehlt sich auf jeden Fall der Einbau einer Gegenstromschwimmanlage. Diese gewährleistet, dass das Schwimmen nicht durch das ständige Wenden in seinem Fluss unterbrochen wird. Interessant und Spaß bringend sind auch andere Wasserattraktionen wie die Schwalldusche, Bodensprudler, Geysire oder Massagedüsen.
10. Nicht einfach so ein Schwimmbad bauen…
Bis zu bestimmten Beckengrößen sind Außenpools genehmigungsfrei, aber je nach Bundesland kann es unterschiedliche Richtlinien geben, die eine Genehmigung bei Becken mit mehr als 50m³ Wasserinhalt durch die örtlichen Baubehörde erforderlich machen. Dies gilt insbesondere für Hallenbäder. Im Vorfeld daher bei der Stadtverwaltung anfragen, ob eine solche Genehmigung erforderlich ist.